Welten in Angst by Hans Kneifel

Welten in Angst by Hans Kneifel

Autor:Hans Kneifel [Kneifel, Hans ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Cappins, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1970-02-20T01:00:00+00:00


5.

An Bord des Sonnensatelliten, sechster Juni, abends neunzehn Uhr.

Zwischen Merceile und Ovaron lag das zylindrische Rohrstück mit der dicken Wandung, der vermeintliche Filter. Mit einem Schraubenzieher öffnete der Cappin unter der Lackschicht eine Schraube und zog einen winzigen Schaltkreis hervor. Die meisten Leitungen und Knotenpunkte waren in durchsichtigen Kunststoff eingegossen.

„Hier!" sagte Ovaron aufgeregt, und deutete auf das Blättchen eines integrierten Schaltkreises, in dessen Mitte sich eine kleine Halbkugel erhob.

„Der Modifikator?" fragte Merceile.

Bogonta schaute verständnislos zu ihnen herüber.

„Ja", sagte der Cappin. „Es ist der Sextakompakt-Modifikator; eines von Waringers ungeheuer einprägsamen Schlagworten für Laien."

Er setzte wieder das Prüfelement an und beobachtete die Zeigerausschläge.

Ein Materialfehler hatte sich während der langen Zeit eingeschlichen.

Das Gerät, das er aus der Wandung des Zylinderstückes herausgezogen hatte, war eine Schalteinheit in der Größenordnung einer drei Millimeter dicken, glasartigen Platte, auf deren zwei Quadratzentimetern Oberfläche etwa elftausend Schalteinheiten untergebracht waren.

Im Licht der Raumbeleuchtung funkelte die winzige Schalteinheit wie ein Diamant. Aber sie war wesentlich teurer - und gänzlich nutzlos geworden.

Der wichtigste Bestandteil dieser kleinen Platte war die halbkugelige Erhöhung in ihrer Mitte.

Es war ein Gramm Sextagonium.

Sie hatten es mit Hilfe Ribald Corellos auf dem Planeten LAST HOPE erzeugt, in Waringers Großlabor.

Merceile stand fassungslos davor und sagte mit zittriger Stimme: „Das Sextagonium reagiert nicht mehr, Ovaron!"

Er nickte und antwortete: „Es hat die zweihunderttausend Jahre nicht überdauert.

Vermutlich ist es in einer Art Halbwertszeit zerfallen und zu Staub geworden. Das ist die einzige Fehlerquelle, die ich entdecken konnte; und ich habe höchstes Vertrauen in die Technik des dritten Planeten!"

„Was nun?" fragte Merceile.

Ovaron steckte die Werkzeuge an seinen Gürtel zurück und zog den kleinen Bauteil aus dem Gefüge der Bombe hinaus, um ihn in der Tasche aufzuheben.

„Jetzt wissen wir, warum die Bombe nicht detoniert ist", sagte er.

„Wir haben genügend Ersatz bei uns!" erinnerte ihn Merceile.

Er nickte.

Dann löste er die Hälfte einer schachteiförmigen Mikrobombe von seinem Gürtel, Merceile gab ihm das Gegenstück, und mit drei schnellen Griffen setzte Ovaron die atomare Mikrobombe zusammen und schärfte sie.

Drückte er auf einen Knopf an seinem Gürtel, begann der Zünder zu arbeiten - zehn Minuten später erfolgte eine ungeheure Detonation, deren Druckwelle in keinem Verhältnis zur Größe der Bombe stand und den Satelliten förmlich zerfetzen würde.

„Wir sind bereit", sagte Ovaron.

Bogonta kam auf seinen Wink herbei.

„Ja?"

„Unsere Aufgabe ist beendet. Wir verlassen den Pedopeiler."

Bogonta sagte: „Auf welchem Weg, Ovaron?"

Der Cappin deutete in die Richtung der Schaltzentrale.

„In einem der Hangars steht ein kleines Raumfahrzeug, dessen Schutzschirm überdimensioniert sind. Damit verlassen wir den Satelliten ... keine Angst, es ist an alles gedacht worden."

Merceile gab sicherheitshalber Bogonta eine der konventionell arbeitenden Raketenwaffen aus der Beintasche ihres Anzugs.

„Hier", sagte sie. „Das verschafft ein Gefühl der Sicherheit und beruhigt."

Sie verließen die Klimazentrale auf dem ihnen gut bekannten Weg. Langsam näherten sie sich der Schaltzentrale, dem technischen .Zentrum des Todessatelliten.

Sie befanden sich auf dem Weg, und Ovaron dachte scharf nach, beleuchtete das Problem von zwei Seiten, mit Hilfe seiner zwei getrennt arbeitenden Verstandeshälften.

Sie konnten nicht mit Hilfe eines Pedosprunges entfliehen, weil die INTERSOLAR kein Pedopeiler war.

Sie mußten sich des kleinen Raumbootes bedienen.

Das bedeutete einen zusätzlichen ,Weg und zusätzliches Risiko.



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